Bei der Frage, was Menschen motiviert, die Aufgabe einer Teamleitung in der Kinder- und Jugendhilfe zu übernehmen, zeigen sich in Christiane Schultens und meinem Forschungsprojekt „Wirksame Teamleitung“ (N = 510) je nach
beruflicher Position unterschiedliche Einschätzungen: Von allen Führungsebenen werden Gestaltungsmöglichkeiten und Verantwortungsübernahme (beides über 80 Prozent) deutlich häufiger als Motive
genannt als von Mitarbeitenden (56 beziehungsweise 54 Prozent). Diese benennen dagegen häufiger Vergütung, Einfluss und Macht sowie Karrierestreben als mögliche Motive von Teamleitungen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass hinsichtlich der Motive, Leitungsaufgaben zu übernehmen, offenbar auf Seiten von Mitarbeitenden nicht selten Halbwissen und (falsche) Zuschreibungen bestehen. Es
scheint daher sinnvoll zu sein, hierarchieübergreifend ins Gespräch zu kommen über Fragen von Führung, Rolle und persönlicher Motivation. Auf diese Weise kann das Interesse von Mitarbeitenden an
der Übernahme einer Führungsrolle unterstützt und der nach wie vor weit verbreitete Mythos der Macht auf der Ebene der Führung relativiert werden.
Weitere Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt sind auf www.wirksameteamleitung.de zu
finden.
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